Schmökertipps


Lizzie Wilcock: Brennender Durst

Zwei Waisenkinder sind auf dem Weg zu ihrer nächsten Pflegefamilie. Für die vierzehnjährige Karanda ist es schon die sechste, und sie ist sicher, dass man sie auch dort nicht lange behalten wird. Als sie mitten in der australischen Wüste einen Unfall haben, bei dem der Fahrer umkommt, ist Karanda froh: Endlich ist sie frei! Doch die lebensfeindliche Wüste stellt sie vor große Herausforderungen – und der achtjährige Solomon umso mehr. Sie tut alles, um ihn zu vertreiben, aber der Junge bleibt bei ihr. Endlich finden die beide eine kleine Oase mit Wasser, Früchten und Fischen. Doch auch hier ist das Leben nicht einfach, und es ist auch nicht von Dauer ...

Lizzie Wilcock hat mit Karanda eine Hauptfigur geschaffen, die auf den ersten Blick so unsympathisch ist, dass man ihr nur widerwillig folgt: Sie beschimpft und beleidigt jeden, nutzt Schwächen anderer aus, hasst alle Welt und macht das auch drastisch deutlich. Aber nach und nach beginnt man zu verstehen, warum sie sich so verhält. Und je mehr Details aus ihrem bisherigen Leben man erfährt (mit ihrer Mutter, dann in verschiedenen Pflegefamilien), desto klarer wird, dass ihr Verhalten eine Überlebensstrategie ist. Doch im Gegensatz zu allen anderen lässt Solomon sich nicht abschrecken, und nach und nach entwickelt sich Karanda eine Beziehung zu ihm. Doch dann wird ihre Oase vernichtet, und sie kommen beinahe ums Leben. Und Karanda erfährt, wer Solomon wirklich ist ...

Eine spannende, bewegende Geschichte, die man trotz der manchmal ungelenken Sprache nicht so schnell vergisst.

 

 

Zurück zur Übersicht