Die Welt im Jahr 2024
2036: Seit zwölf Jahren gibt es das Tornetz mittlerweile, Beamen ist längst alltäglich geworden. Viele Entwicklungen aus der Zeit vor dem Umbruch im Jahr 2024 sind damals abrupt zum Stillstand gekommen, andere wurden beschleunigt, wieder andere sind erst durch das Tornetz überhaupt angestoßen worden. Werfen wir darum zunächst einen Blick ins Jahr 2024:
Verkehr
Schon 2024 gab es viele Elektrofahrzeuge. Motor für die rasante Entwicklung war die Entscheidung zum Beispiel der deutschen Regierung, die Regierungsflotten auf E-Mobilität umzustellen; die Umstellung des Wortschaftsverkehrs folgte bald. Da die Akkus so vieler Fahrzeuge sich auch zur Speicherungen großer Energiemengen eignen, konnte die Energieversorgung optimiert werden. Ladesäulen gibt es überall, auch beim Halt an der Ampel kann Strom getankt werden. Verbrennungsmotoren werden immer teurer, auch weil es für sie nur noch wenige, teure Parkflächen gibt.
Die Straßen verfallen, sofern sie nicht durch lokale Initiativen – allen voran die Mobilen-Kommunen – gewartet werden. Ehemalige Bahnhöfe, Flughäfen etc. werden zu Wohnraum oder Industriehallen umgebaut.
In Ballungsgebieten steht alle paar Meter eine Torkabine. Einige Diktaturen halten ihre Bevölkerung jedoch noch vom Tornetz fern – „Tore ohne Grenzen“ versucht unter Lebensgefahr immer wieder, Tore dort zu installieren. In geschützten Gebieten (militärische und Naturschutzgebiete oder verseuchte Areale) gibt es nur wenige Tore, die zudem nicht allgemein zugänglich sind.
Die schlimmste soziale Strafe im Jahr 2036 ist, vom Tornetz ausgeschlossen zu werden. Die sogenannten Outlaws verlieren dadurch in der Regel ihre sozialen Bindungen und schließen sich – oft in gesperrten Gebieten – zu Outlaw-Gemeinschaften zusammen.
Lebensräume
Co-Housing verbreitet sich als Lebensform, weil es gleichzeitig dem Bedürfnis nach individuellem Freiraum und dem nach Gemeinschaft entgegenkommt. Gebrauchsgüter wie Waschmaschinen und Rasenmäher werden geteilt, Gemeinschaftsräume gibt es ebenfalls, aber jeder hat auch seinen privaten Wohnraum. Die Städte werden größer, und auch dort gibt es Ansätze zu Co-Housing, vor allem in Form von Gemeinschaftsgärten auf den Dächern, Algen- und Fischzuchten in leer stehenden Stockwerken.
Politik
Nicht staatliche Akteure wie Konzerne oder auch die organisierte Kriminalität gewinnen immer mehr Einfluss. Russland, China und Indien werden mächtiger, der Reichtum verlagert sich von West nach Ost. Terrorismus gibt es weniger als heute, weil vor allem asiatische Unternehmen für bessere Ausbildung und bessere Chancen vor Ort sorgen. Der Klimawandel führt in Südamerika und Teilen Südafrikas zu „Water Wars“. Andere afrikanische Staaten florieren, weil Afrika inzwischen weite Teile der Welt mit Energie durch Solarthermie versorgt, die in den Wüsten erzeugt wird. Die „Sahara-Union“ gewinnt an Reichtum und Macht.
Wissenschaft und Technik
Die Energieversorgung wird nur noch zu einem kleinen Teil durch die Solarthermie-Anlagen in Afrika und die Windparks an den Küsten sichergestellt: Der größte Teil wird direkt auf dem Merkur gewonnen. Eine Bergbaustation am Südpol des Mondes sorgt für Nachschub an seltenen und wichtigen Metallen. Sonden mit Toren an Bord sind zu verschiedenen Asteroiden unterwegs, wo man zum Beispiel Tantal, Lithium und Wolfram abzubauen hofft. Die Raumfahrt erlebt einen neuen Boom. Bemannte Raumstationen können die Besatzung alle paar Stunden wechseln, und Sonden bringen Tore immer tiefer ins All. Menschen sollen folgen, sobald die Tore installiert sind. Das Beamen eines Menschen erfordert beim ersten Mal viel Zeit, aber dann ist sein Muster gespeichert. Bei weiteren Beamvorgängen wird sozusagen nur ein Update der Änderungen vorgenommen, daher geht es sehr schnell. Um Termine in einer globalen Welt mit unterschiedlichen Zeitzonen zu koordinieren, benutzt man übrigens den zusammenrollbaren Nachfolger des Smartphones: das MoPad.
Wirtschaft
Die Automobil- und die Transportindustrie sind zusammengebrochen, aber neue große Wirtschaftszweige sind entstanden. An erster Stelle ist die Torindustrie mit der Zentrale in Dublin zu nennen, aber auch Elektro-(Mini-)Fahrzeuge sind begehrt, und auch die landwirtschaftliche Erschließung bislang unzugänglicher Gebiete wird vorangetrieben. Neue Berufe wie „Migrationsmanager“ und „Makler“ entstehen. Makler sind spezialisierte Fachleute, die die Recherche angesichts des unüberschaubaren weltweiten Marktes übernehmen. Sie kommen ins Haus und bringen – je nach Wunsch – beispielsweise 40 Sorten fettarmen Ziegenkäse aus allen Teilen der Welt zum Probieren mit, oder 20 lila Kleider in Größe 42, oder ...
Natur
Fischfarmen ersetzen weitgehend den Fischfang. Auch in Hochhäusern werden Fischzuchten angelegt. Tiere wie der Eisbär, der Thunfisch und der Große Panda sind ausgestorben.