Schmökertipps

Sally Green: Half Bad. Das Dunkle in mir

Nathan wird in einem Käfig gefangen gehalten. Eine Frau füttert ihn, trainiert ihn – und bestraft ihn. Erst nach einigen Kapiteln erfährt man, wie Nathan in diesen Käfig gelangt ist: Er ist ein „Halfcode“. Seine Mutter war eine weiße Hexe, sein Vater jedoch der berüchtigte schwarze Hexer Marcus. Schon seit seiner Geburt beobachtet der Rat der weißen Hexen den Jungen, und die Restriktionen für seine Familie werden immer härter. Ebenso wie die brutalen Angriffe anderer Jugendlicher. Als Nathan schließlich im Käfig landet, wird ihm erst nach und nach klar, dass man ihn benutzen will, um seinen Vater – den er noch nie gesehen hat – zu besiegen. Doch Nathan, der schon ganz andere Folterungen überstanden hat, will sich nicht benutzen lassen. Und er möchte seinen Vater endlich kennenlernen ...

Der erste Teil dieser Trilogie besticht weniger durch die Originalität der Handlung oder der fantastischen Welt als durch die eindringliche, packende Sprache der Autorin. Sie erzählt zunächst in der ungewöhnlichen zweiten Person, dann lernen wir Nathan als Ich-Erzähler kennen. Und der ist eine faszinierende Hauptperson: halb weiße, halb schwarze Hexe, eigenwillig und oft selbst nicht sicher darüber, wer er eigentlich ist und warum er etwas tut.

Ein vielversprechender Beginn einer Trilogie (wegen der Brutalitäten aber erst für ältere Jugendliche), auf deren Folgebände man gespannt sein kann.

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