Schmökertipps

Markus Zusak: Underdog

Markus Zusak ist wohl einer der besten Autoren, die es zurzeit gibt. Das hat er nicht nur in Büchern wie „Die Bücherdiebin“ und „Der Joker“ bewiesen – auch „Underdog“ ist wieder grandios erzählt. Dabei geht es um eine völlig unspektakuläre Geschichte, zumindest auf den ersten Blick. Cameron wird allmählich erwachsen, das ist es eigentlich schon. Er hängt rum, heckt bescheuerte Pläne mit seinem Bruder aus, die sie nie in die Tat umsetzen, verliebt sich in ein Mädchen, das aber wahrscheinlich gar nichts von ihm will ...

Zusak schafft es trotzdem, dass man dieses Buch verschlingt. Cameron wächst einem ans Herz, ebenso wie seine seltsame, aber irgendwie auch ganz normale Familie. Schon der erste Satz – „Wir saßen gerade vor der Glotze, als wir beschlossen, den Zahnarzt auszurauben“ – zieht einen in die Geschichte rein. Und obwohl man schnell erfährt, dass das mit dem Ausrauben ebensowenig klappen wird wie alle anderen Pläne, die Camerons Bruder Rube ausheckt, kann man nicht anders, als weiterzulesen – mit größtem Vergnügen. Am Ende hat man das Gefühl, ein Teil von Camerons Familie und von seinem Leben zu sein, man fragt sich, was aus Cameron wird, und drückt ihm die Daumen – wie einem guten Freund. Mehr kann ein Buch kaum erreichen, oder?

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